Poor Things


Bella ist ein Geschöpf, das aus dem Gehirn eines ungeborenen Babys und dem Körper ihrer verstorbenen Mutter erschaffen wird. Unter der Aufsicht ihres Erschaffers wächst sie eingesperrt zwischen aufgeschnittenen Leichen und absurden Tierwesen auf. Als sie ihre sexuelle Lust entdeckt, flieht sie mit einem schlüpfrigen Anwalt in das erträumte Leben voller „Abenteuer und Freiheit“.

Das hätte eine gute Geschichte werden können, würde der Film nicht von Sexszenen mit einer stetig durchs Bild staksenden Emma Stone dominiert werden. Denn natürlich schafft Bella es nur finanzielle Freiheit zu erlangen, indem sie sich prostituiert. 

Was Kritiker als „scharfsinnig“ und gar „feministisch“ bezeichnen, habe ich als ungeheuer platt und rückständig empfunden.

Es ist bedenklich, dass der Film so kritiklos gefeiert wird, vor allem, wenn man davon ausgeht, dass das Äußere von Bella erwachsen erscheint, ihr Gehirn es aber bei einem Großteil der Sexszenen offensichtlich nicht ist. (Die lassen übrigens viele Rezensenten außen vor.)

Was bleibt, ist ein surreales Gemälde, gezeigt von einer schrägen Kamera und getaucht in noch schrägerer Musik. Wäre dieser Film irgendwie bedeutend, wäre Bella genau aus dieser verklärten Ästhetik ausgebrochen und hätte die Welt verändert.

Surrealer Emanzipation-Sex-Philosophie-Trip. Nur leider nicht gut.



Originaltitel: Poor Things

Genre: Film

Erscheinungsjahr: 2024

Länge: 141 Minuten

Bild: © Searchlight Pictures